Wadoku.de Forum
  [Search] Search   [Recent Topics] Recent Topics   [Hottest Topics] Hottest Topics  
[Register] Register /  [Login] Login 
Messages posted by: mkill
Forum Index » Profile for mkill » Messages posted by mkill
Message
Meine persönliche Theorie ist, dass da ein bloggender Austauschstudent einen Nebenjob gefunden hat...
hv wrote:Ich würde mir eine Gliederung des Forums wünschen, die so ähnlcih ist, wie beim Forum von LEO:
http://dict.leo.org/cgi-bin/dict/forum.cgi?lang=de&lp=ende

Also, mindestens eigene Rubriken für:
- Deutsche Übersetzung für XXX gesucht
- Japanische Übersetzung für XXX gesucht
- Habe ich XXX richtig übersetzt?
- Wie schreibt/liest man XXX?
- Falscher Eintrag in wadoku gefunden
- Vorschlag für neuen Eintrag
- Sonstiges


Die ersten 3 passen ohne weiteres in den Bereich "Übersetzungen".
Der Bereich wäre sogar übersichtlich, wenn sich die allgemeine Erkenntnis durchsetzen würde, dass " hilfe! dringend!!!" kein aussagekräftiger Titel für einen Thread ist.
Nummer 4 passt nirgendwo so richtig, kommt aber auch nicht so oft vor. Für 5 und 6 sind die Kommentare zu einzelnen Einträgen da, 7 heisst "offtopic".

Wenn man an der Forenstruktur etwas ändert, dann würde ich eher Bereiche zusammenfassen. So viel Traffic ist ja hier nicht.
Mhh, japanischer Tag...

6 Uhr wecken, duschen, Frühstück runterwürgen (Miso-Suppe, Reis, gegrillter Fisch, Natto, Tsukemono). Mit Stäbchen essen.

7 Uhr 1 1/2 Stunden in eine übervolle Bahn quetschen. In Deutschland nur schwer zu emulieren, am besten nachvollziehbar auf einer Haupt-S-Bahnstrecke in einer deutschen Großstadt, nachdem 3 Züge ausgefallen sind.

9 Uhr Arbeitsbeginn. Mal einen Tag zu allem Ja und Amen sagen, was der Chef will. Für jeden Mist ein Rundschreiben durch die Abteilung schicken.

12 Uhr: Mittagspause. Bento-Box auspacken. (Reis, gegrillter Fisch, siehe oben).

18.30 Uhr Ende der offiziellen Arbeitszeit. Produktivität einstellen. Entweder auf den Bildschirm starren, oder eine längere Teepause einlegen, oder mit den Kollegen schwätzen.

20 Uhr Allgemeiner Aufbruch der Abteilung in die nächstgelegene Kneipe. Gegrillte Häppchen und Bier.

22 Uhr Karaoke. Im angeheiterten Zustand Schlager von Kirschblüten, dem Heimatdorf in den Bergen und einer alten verflossenen Liebe schluchzen-gröhlen.

23 Uhr Filipina-Grabsch-Bar. Im benebelten Zustand eine filipinische Mitt-Zwanzigerin, die sich damit ihr Studium verdient, an unzüglichen Stellen befingern, während man warmen Sake und Snacks zu sich nimmt. Zwischendurch die Situation nutzen und den Frischlingen in der Abteilung erklären, wie sehr man sein Leben haßt und dass man lieber bei der Familie wäre.

24 Uhr Letzte Bahn. Vor dem Einsteigen auf den Bahnsteig reihern, auf der Sitzbank einnicken und dem Nebenmann auf den Schoß fallen. Schnell mitteilen, wo man aussteigen muss, damit man geweckt wird.

1 Uhr Nach Hause torkeln. Zu Hause angekommen, nachprüfen ob die Frau noch da ist, schnell noch ins Bad plumpsen und dann ins Bett fallen.
Ich wäre eher vorsichtig damit, Wörter zu erfinden, zumal wenn man null Ahnung von einer Sprache hat. Sonst hast du hinterher das japanische Äquivalent von "Wenn ist das Nunstück git und Slotermeyer? Ja! ... Beiherhund das Oder die Flipperwaldt gersput." Willst du damit auf einem T-Shirt rumlaufen?

Insofern empfehle ich hier 話術, das Wort gibt es immerhin und es hat die ungefähr die Assoziationen, die du suchst.
Ich habe mittlerweile einige Regalmeter mit Japanisch-Lehrbüchern vollgestellt, aber so richtig hilfreich war nur sehr wenig.

Grundsätzlich: Auf gar keinen Fall Geld für irgendwas ausgeben, was einem verspricht, Japanisch oder Kanji lernen "einfach" zu machen. Kanji sind kompliziert, Japanisch ist kein schön gepflegter Zen-Garten, es ist ein wildgewachsener Unkrauthaufen von einer Sprache, die mühsam zu lernen ist. Wer diese einfache Wahrheit nicht akzeptiert und sich drauf einstellt, braucht nicht anfangen die Sprache zu lernen. Wer das seinen Lesern nicht mitteilen will, braucht gar kein Buch über Japanisch zu schreiben.

2. Der beste Weg, in Japanisch Fortschritte zu machen, ist ein Japanaufenthalt, und zwar je länger desto besser. Klar ist es das nicht alleine, aber wenn man die Sprache ernsthaft lernen möchte, sollte man das direkt mit einplanen. Am besten ein Sprachkurs als Austauschstudent.

3. Karteikarten sind gut, selbstgemachte noch besser.

4. Leider ist alles, was ich an Lehrbüchern, Wörterbüchern etc. in deutscher Sprache kenne, Mittelmaß bis Schrott (wadoku.de mal ausgenommen, und einige sprachwissenschaftliche Abhandlungen). Wenn es denn irgendwie geht, sollte man zu englischer Literatur greifen.

5. Manga sind nicht wirklich ideal zum Lernen, zumindest am Anfang. Zum einen unterschätzt man leicht, wie schwer es für einen Anfänger sein kann, einen Manga zu entziffern, vor allem wenn es umgangssprachliche Begriffe sind, die nicht im Wörterbuch stehen, oder historische Begriffe aus einem Samurai-Manga. Zum anderen ist Manga-Sprache nicht gerade das, was man, sagen wir mal, in einer Japanisch-Klausur oder bei einem Vorstellungsgespräch verwenden sollte. Außerdem stehen japanische Frauen nicht auf Manga-Nerds. Diese Warnungen mal beiseite, ist es eine gute Übung, wenn man denn einen Manga findet, den man mag.

6. Zu Übungszwecken alles Lesen, nachschlagen und entziffern, was einem in die Hände fällt. Das kann eine Flasche grüner Tee genauso sein wie eine Bedienungsanleitung. Wichtig ist, dass man so früh wie möglich mit "echtem" Japanisch in Kontakt kommt, und nicht dem weichgespülten Kunstjapanisch der Lehrbücher.

7. Ein gutes Wörterbuch ist Gold wert. Ich empfehle, sich so früh wie möglich ein elektronisches Wörterbuch (電子辞典) zu besorgen. Gut ist auch das NTC Kanji Dictionary, mittlerweile in elektronischer Form erhältlich.
http://www.kanji.org/kanji/dictionaries/ed/kald_edj.htm
Das Teil ist an Features unschlagbar (Komposita, Strichfolge, SKIP-System, englische Bedeutung etc. etc.). Weit besser als der Nelson. Einziges Manko ist, dass nicht-joyo-Kanji nur schwach vertreten sind.

8. Wenn man Kanji wirklich verstehen will, hilft es nur, sich damit zu beschäftigen, wie Kanji wirklich entstanden sind. Für den Anfang ist es noch lustig, wenn man sich das Zeichen 兎 als Osterhase mit Schleifchen vorstellt, auf die Dauer bringt es nichts. Um ein Wort wie 国連特別使節 so runterlesen zu können, da bringt es gar nichts wenn man anfängt die Zeichen einzeln an Hand irgendwelcher Eselsbrücken zusammenzustückeln. Wichtiger ist, mit Begriffen wie Radikal, Phonetikum, Ideogramm, sinojapanische Lesung etc. etwas anfangen zu können.
Nur so versteht man, wie es kommt, dass es ein Zeichen für Sonne 日 gibt, Sonne aber trotzdem 太陽 heisst, warum über 80 verschiedene Zeichen ショウ gelesen werden, etc.

9. Geduld. Japanisch lernen ist anstrengend, und geht über viele Stufen...
- Hiragana, Basisvokabeln, Aussprache
- Katakana, einfache Sätze
- erste Kanji, grammatische Formen
- mehr Kanji, Höflichkeit
- komplizierte Komposita, gehobene Satzstrukturen, Akzent
- Sprachebenen, Kontext, Umgangssprache
- literarische / akademische Fachsprache, Wortwahl
Auf jeder Stufe gibt es passendes Material, zu einfaches Material und zu schweres Material. Schwierig ist, immer das zu finden, was einem in der gegebenen Situation weiterhilft.
Ich mag www.spiegel.de, aber was da so an Nachrichten aus Japan kommt ist eher *hust*... nicht gerade reich an Informationsgehalt.
Die beiden Dinge haben doch nichts miteinander zu tun...

Aber wenn du eine Begründung möchtest: Übersetzer sind teuer. Die haben das wohl durchgerechnet und festgestellt, dass keine Kohle dafür da ist. Natürlich ist das sehr schade.

Wenn du weitere Begründungen haben möchtest, momentan ist der Yen ziemlich tief, was Übersetzer nochmal teurer macht.

Oder aus der kulturanthropologischen Ecke: In Japan herrscht die tiefgehende Überzeugung, dass jeder Ausländer Englisch spricht. Ausländisch ist hier Englisch, basta. Teil des Problems ist natürlich, dass die so ziemlich alle europäischen Ausländer, die nach Japan kommen, besser Englisch sprechen als der Durchschnittsjapaner, und umgekehrt kaum ein Japaner mal ins nicht-englische europäische Ausland geht und schon gar nicht ohne Touristenführer. Insofern ist dieser Aberglaube ziemlich unausrottbar.
Tomodachi wrote:naja die Leserichtung ist aber zum größten Teil an die westliche angepasst, also links-rechts oben-unten.


Im Japanischen MS Word kannst du die Schreibrichtung umschalten. Oben-Unten wird unter anderem in Zeitungen, in Grußkarten, auf Werbebannern und in Schulaufsätzen verwendet.

Tomodachi wrote:Gibt es Texte, in denen sowohl Kana+Kanji als auch Romaji stehen?


Massig. Einmal verschiedene Abkürzungen wie JR, VPN, PC, MIC etc., Web- und Emailadressen etc. Teilweise hast du auch Mischschreibungen wie "proxyサーバー" (proxy server)

Ich muss hier Sätze wie diesen übersetzen:

「SSD/Linux の (/etc/rc 等の) 起動スクリプトは NetBSD 1.4 のものを模倣して作られています。 ただし、Linux 仕様の init(8) を実装していますので、最初に読み込まれるシェル・スクリプトは /etc/rc ではなく /etc/inittab の記述にしたがい /etc/rc.sysinit となります。」

Tomodachi wrote:Und noch eine Frage, wann wird in voller, wann in halber Breite geschrieben..?


Ebenfalls gemischt. Kanji und Hiragana haben immer volle Breite, für Katakana, Romaji, Zahlen und Interpunktion gibt es beide Breiten, und lateinische Kleinbuchstaben sind immer halbe Breite.

Halbbreite Katakana wurden erfunden, um Japanisch auf Displays darzustellen, bevor die modernen Textsysteme erfunden waren. Heutzutage werden die nur noch in Ausnahmefällen verwendet. Billige Digitaldisplays auf Festnetz-Telefonen zum Beispiel. Bei dem Gerät, was gerade vor mir steht, ist "ナイセン" zu lesen statt 内線 (interne Leitung)
(HILFE!!!) Könntest du (BITTE!!!) nochmal checken was genau du ausdrücken willst?

力 chikara = Kraft

Anstrengung ist eher 努力 doryoku

was "hittatsu" sein soll weiss ich nicht.

努力すると必ず成功する "doryoku suru to kanarazu seikō suru" wäre meine Übersetzung von "Anstrengungen führen immer zum Ziel"

fg, Martin
Erstmal grundsätzlich: Bitte bei Übersetzungswünschen immer dazuschreiben, wo man den entsprechenden Text gefunden hat. Sonst hat man hinterher die richtige Übersetzung im falschen Kontext. Es macht einen Unterschied, ob jemand das Buddha-Land (仏国) betritt oder nach Frankreich (仏国) fährt...

Erstmal die korrekten Zeichen

エンジン 形式

水冷 -- Wasserkühlung
4サイクル -- 4-Takter
3気筒 -- 3 Zylinder
ディーゼル -- Diesel
最高回転数 -- Maximale Drehzahl
出力  -- Leistung
変速 -- Schwer zu sagen. Meiner Meinung nach weist es auf das Getriebe (変速機) hin.
F6.R2.PTO3 -- Forward (?) 6 Rear (?) 2 PTO (power take-off = Nebenantrieb) 3

Aber wie gesagt, ohne eine entsprechende Referenz, wo du das Foto gemacht hast kann man bestenfalls raten.
Das japanische Schriftsystem unterscheidet sich ziemlich grundsätzlich von Deutschem.

- keine Leerzeichen
- Zeichen in Halb- und Vollbreite
- keine Silbentrennung
- Leserichtungen rechts-links (Yokogaki) und oben-unten (Tategaki)
- Mischung von vier Schriften (Hiragana, Katakana, Kanji, Romaji)
- Über dem Text angegebene Lesung von Wörtern (Furigana)
- keine Kursivschrift im Sinne von gekippten Zeichen
- diverse Zeichenkodierungen und entsprechende Konvertierungen

Das ganze hat diverse Konsequenzen für das Layout. Da zum Beispiel Schriftzeichen im Japanischen alle gleich breit sind, hat eine Spalte auch entsprechend eine feste Zeichenanzahl, etc. Satzzeichen haben ebenfalls volle Breite, dafür stehen davor und dahinter keine Leerzeichen (weswegen ich hier in der Firma seit 3 Monaten damit beschäftigt bin, Japanern beizubringen, im Englischen Leerzeichen hinter Kommas zu setzen. Leerzeichen vor geöffneten Klammern machen wir dann nächstes Jahr...)

Es ist zwar zu begrüßen, dass dein Freund sich da informieren will, aber ohne wenigstens Grundkenntnisse in der Sprache wird das ziemlich schwierig. Ein Großteil der entsprechenden Literatur ist sicherlich auch auf Japanisch.
- Betriebssystem? Versionsnummer? Sprachversion?
- Verwendete Software (Datenbank, Webserver, PHP, Browser, Editor)? Nummer? Sprachversion?
- Wo genau sind die verschwurbelten Zeichen aufgetaucht?
Bevor das hier in ein allgemeines Japan-Bashing und Geflame ausartet, möchte ich darauf hinweisen, dass die USA genau die gleichen Vorkehrungen getroffen hat. Unsere guten NATO-Alliierten haben mittlerweile meine Fingerabdrücke. Man weiß ja nie, welche terroristischen Pläne Geschäftsreisense so hegen.

Oh, und die deutsche Botschaft Tokyo kann momentan keine Pässe ausstellen, weil die noch auf ihre Fingerabdruckmaschine warten.
Siehe da, auch die deutsche Regierung hat offensichtlich Angst vor ihren Bürgern. In 5 Jahren muss ich wahrscheinlich eine Spermaprobe an den Innenminister schicken.

Und wer online Musik tauscht, fliegt sowieso potentiell Flugzeuge in Hochhäuser. Wir haben ja sonst keine Hobbies.
Es ist doch völlig egal, unter welchen Motiven hier jemand einen Eintrag hinterläßt.

Und alle die Namenseinträge für irrelevant halten geben mir bitte aus dem Kopf und ohne Nachschlagen oder googlen die Lesungen von:

榊原

五十嵐

錦織
Die beiden Sätze scheinen ja eine echt harte Nuss zu sein. Was mich besonders beunruhigt ist, dass bei jeder der einzelnen Übersetzungen die logische Struktur etwas anders ist. Entweder liegt das an Mißverständnissen oder an gewissen Ambivalenzen im Japanischen (曖昧)

Zu yamada-san: Zustimmung.

Im Detail: Ich würde 議論 hier nicht mit "Behauptung" übersetzen, das klingt als würde Herr Shigeru Dinge erfinden. Statt dessen würde ich das Wort "Argument" verwenden. Hier handelt es sich schließlich um eine politische Debatte.

曲学阿世の徒: mit "weltgewanter Gelehrter" bin ich nicht einverstanden.

Für 曲学阿世 habe ich folgende Definition gefunden:
(意味)真理を曲げて世間の気に入るような説を唱えること。 (出典;史記(儒林列伝))

Die Wahrheit zurechtbiegen und eine gefällige Ansicht verbreiten. Das ist mit dem Wort "Opportunismus" schon sehr gut getroffen.

"徒" hat zu viele negative Konnotationen, um es als "Gelehrter" wiederzugeben. "Nichtsnutz, Landstreicher, Hund" trifft es da schon eher.

曲学阿世の徒 "opportunistischer Hund"

Das Wort "weltgewandt" ist dagegen absolut positiv, eher im Sinne von 処世
 
Forum Index » Profile for mkill » Messages posted by mkill
Go to: