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Messages posted by: mkill
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Loggos wrote:Also dann am besten ein Zeichenwörterbuch und ein normales Wörterbuch (Japanisch, westl. Schreibweise/Deutsch), wenn man nicht auf Elektronik/Internet zurückgreifen möchte?


Ich hab in den letzten 10 Jahren oder so genau einmal versucht, einen Text mit Hilfe eines Papierwörterbuchs zu entschlüsseln. Allein bis man die Seite mit dem richtigen Kanji gefunden hat ist man mindestens eine Minute am Suchen. Und wehe, man will irgendwas quer referenzieren. Wenn du das zweite Zeichen eines Kompositum aufgeschlagen hast, und du zurück zum ersten Zeichen willst, geht die Suche von vorne los. Mit nem elektronischen Wörterbuch findest du ein Wort in Sekunden, sobald du einmal die Lesung hast. Und allein die Vor-Zurück und Jumpfunktion sparen extrem Zeit.

100 Wörter in klassischem Wörterbuch nachschlagen: mindestens 2 Stunden.
100 Wörter in elektronischem Wörterbuch nachschlagen: ca. 15 Minuten.

Sorry, aber es gibt einfach schlicht gar keinen Grund, warum jemand nicht auf ein elektronisches Wörterbuch zurückgreifen möchte.
Bitte mach nicht den typischen Fehler, die Bezeichnungen für die Bestandteile der Kanji durcheinanderzuschmeißen. Zur Klarstellung:

Signifikum: Der Bestandteil des Kanji, der einen groben Hinweis auf die Bedeutung gibt. Beispiel: 木 ki (Baum / Holz) in 板 ita (Holzlatte)

Phonetikum (das, was du in deinem Post meinst): Der Bestandteil des Kanji, der die Lesung angibt. 反 han in 板

... davon unabhänig ist das ...

Radikal: Der Bestandteil, der zur Einordung in traditionellen Wörterbüchern verwendet wird. Das ist üblicherweise das Signifikum (also genau *nicht* was du meinst), aber nicht immer.

Nun gibt es einen einfachen Grund, warum es keine endgültige Liste dieser Phonetika gibt. Fast jedes einfache (also nicht zusammengesetzte) Zeichen ist irgendwann in der 3000jährigen Geschichte der Kanji als Phonetikum verwendet worden. Genauso hat es aber genug Lautverschiebungen von Altchinesisch bis zum modernen Japanisch gegeben, dass die Methode, Lesungen nach Phonetika zu lernen, ziemlich unzuverlässig ist. Man setzt sich damit viel zu leicht in die Nesseln.

Beispiel: senbaku / haku

Beim Japanischen kommt noch die Schwierigkeit hinzu, dass der Lautvorrat des Chinesischen von über 2000 Silben auf knapp hundert im Japanischen zusammengeschrumpft ist. Deswegen hast du dutzende Zeichen, die コウ oder ショウ gelesen werden, aber völlig unterschiedliche Phonetika aufweisen, weil die ursprüngliche chinesische Lesung nicht die gleiche war.

Es ist zwar sinnvoll, Kanji mit gleichen Phonetika und Lesungen auch zusammen zu lernen, man muss aber genausoviele Ausnahmen pauken. Das "Intermediate Kanji Book" hat dazu ein paar Übungen.
Haf wrote:ähem:
Es hat nur den Nachteil, dass(...)

versus
Der zweite Nachteil ist, (...)



"nur" hier im Sinne von "allerdings", nicht im Sinne von "ausschließlich", du Sprachnazi
Gute Japanisch-Deutsch-Wörterbücher, die für Deutsche sinnvoll verwendbar sind, kenne ich leider keine. Beim Ikubundo hat man das Gefühl, das stammt noch aus Kaiser's Zeiten, das bringt überhaupt nichts.

Vom Umfang und den enthaltenen Vokabeln her ist wadoku.de das Beste auf dem Markt. Es hat nur den Nachteil, dass man eine Internetverbindung braucht, um drauf zuzugreifen. Zum Glück gibt es http://www.wadoku.de/mobile.jsp
Der zweite Nachteil ist, dass manche Einträge mangelhaft sind. Und es fehlen Kommentare: Sprachlevel, Wortart, Verwendungsbeispiele, Hinweise auf veraltete Begriffe... Teilweise ist das vorhanden, aber man merkt halt dass es von Freiwilligen geschrieben wird und nicht von Lexikographen.

Die Alternative sind elektronische Wörterbücher. Deren großer Vorteil ist, dass man ein ganzes Regal Wörterbücher bequem in die Tasche packen kann, und man kann Vokabeln und Kanji schneller und bequemer suchen als mit Papier.
Hier eine Übersicht über die Modelle auf dem Markt (Japanisch)
http://members.jcom.home.ne.jp/2141138101/Edic/icdic/germ.htm
Die größte Schwierigkeit bei elektronischen Wörterbüchern ist, sie in Deutschland zu bestellen.
Becks wrote:Es gibt allerdings Dinge die ich auch noch nicht in diversen Büchern, Reportagen und Zeitungsausschnitten gelesen habe, zum einen habe ich die Frage wie hoch die Lebenshaltungskosten wirklich sind. Desweiteren wieviel Geld man sparen sollte, um sich in Japan irgendwie unterbringen zu können. Also wie hoch so ein Startkapital denn sein sollte nicht exakt aber eine Schätzung.


Für realistische Zahlen musst du da schon genauer sein. Ein Austauschstudent, der von Cup-Nudeln lebt, hat andere Lebenshaltungskosten als ein Nachwuchsmanager bei der Außenstelle einer deutschen Firma oder Botschafter mit Frau und drei Kindern. Genauso macht es einen Unterschied, ob du in Tokyo bist oder Aomori.

Über die Lebenshaltungskosten und Startkapital in Japan reden wir am besten, wenn du deinen JLPT 2 hast und als Austauschstudent rüberkommen willst. Da liegen aber noch ein par Jährchen harte Arbeit vor dir
Danke für den Tip.

Allerdings ist das noch kein Grund mein MacBook auf Arbeit mitzuschleppen
Wer öfters japanische Texte verfassen muss weiss sicher, dass ein guter Thesaurus Gold wert ist: Es hilft, wenn man zwar ein- zwei Wörter im Hintergrund hat, aber das genau richtige finden will.

Ein online verfügbarer Thesaurus findet sich unter http://thesaurus.weblio.jp/

Kennt jemand noch mehr?
Jein.

In Ortsnamen kommen alle möglichen verschliffenen Lesungen vor.

柏原 gibt es als Kashiwabara, Kashiwara, Kaibara und Kashihara

http://ja.wikipedia.org/wiki/柏原
yoshi_in_black wrote:...den es nicht gibt, weil das auch ein Beispielsatz ist.


In diesem Fall lautet der Kontext "Beispielsatz aus einem Lehrbuch"

Sprich, es ist eine saubere Übersetzung gesucht, die die grammatische Struktur wiedergibt, wobei es egal ist wie natürlich das in der Zielsprache klingt.
Taake wrote:
der ganze Satz bei dem 2) Punkt ist folgendermassen:

平成の大合併で不要になった旧役場の町長室の机を校長室用に転用できるよう頼み、花壇の植栽の予算が足りないとなれば地元の福祉施設に協力してもらうなど、切りつめる所は切りつめ、知恵も絞った。

Ich würde ihn so Übersetzten:
Man hat sich auch den Kopf zerbrochen, ob man einspart wo man einsparen kann, wie z.B. an den Wohlergehen der örtlichen Institutionen mitzuwirken, wenn (dort) das Budget für die Anpflanzung eines Blumenbettes nicht ausreichen werde, und darum bietet den Schreibtisch aus dem Bürgermeisterzimmer des Ex-Gemeinderates, der durch die Gross-Vergesellschaftung der Heisei-Ära nutzlos geworden war, für das Büro des Schulleiters zweckentfremden zu können.

Ich hoffe ich bin nicht zu dreist, dass ich dir das auch noch auflade...sorry


Die Übersetzung kommt so ungefähr hin. Allerdings ist der japanische Satz ein typischer Kandidat, wo ich in einer "real life"-Übersetzung (im Gegensatz zu einer Hausaufgabe) den Satz in mindestens zwei Teile zerhacken würde. Seit Heinrich von Kleist schreibt einfach kein Deutscher mehr Sätze, die über 4 Zeilen gehen.

Also in etwa:

Man hat sich auch den Kopf zerbrochen um einzusparen wo man einsparen kann. So wurde z.B. ...
Ohne den kompletten Text, oder zumindest größere Abschnitte zu haben ist die Übersetzung schwer. Was genau übersetzt du denn? Einen Zeitungsartikel?

1)"先生を子供たちに返す"

"Den Lehrer den Schülern zurückgeben" - aus dem Kontext ist sicher klar, was gemeint ist, also z.B. bürokratischen Aufwand reduzieren.

"sich jemandem zuwenden" wäre 向ける

2) 切りつめる所は切りつめ

"einsparen wo man einsparen kann"

"ob oder nicht" wäre かどうか oder か否か
Japanische Namen? Jim Breen hat da ein Tool für dich:
http://www.csse.monash.edu.au/~jwb/cgi-bin/wwwjdic.cgi
(Wähle Nummer 2 in der Wörterbuch-Liste)

ABER ...

Selbst Japaner können nicht mit 100% Sicherheit von der Lesung eines Namens auf die Schreibung schließen können, und umgekehrt. Deswegen sind Visitenkarten in Japan so wichtig!

Solange es sich nicht um einen Geschäftsbrief handelt (dann ziehe bitte auf jeden Fall einen professionellen Übersetzer zu Rate und beende deine eigenen Gehversuche), sondern um einen privaten Brief, schreib den Namen einfach in Hiragana, wenn die Kanji nicht bekannt sind. Als Ausländer kannst du das ohne Probleme tun. Das ist jedenfalls besser als daneben zu liegen.

UND...

"Satori" ist mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit gar nicht der Familienname, sondern ein (weiblicher) Personenname. Wie lautet denn der komplette Name?
Man sollte vielleicht noch erwähnen, dass おる die bescheidene Form von いる im Keigo ist.
Dan wrote:Und da es On-yomi ist, ist die Lesung dann wohl しょせきぐん


Wie bei 新撰組 shinsengumi, 税込 zeikomi, 投票箱 touhyoubako usw.? Prinzipiell stimme ich dir zwar zu, es gibt aber genug Beispiele wo ein an ein On-yomi-Kompositum angehängtes Kanji in Kunyomi gelesen wird.
Ich bin über den Begriff 書籍群 "Buchserie" oder "Bücherreihe" gestolpert.

Nun kann man 書籍 als しょじゃく oder しょせき lesen, und 群 als ぐん, むら oder むれ, deswegen stehe ich ein bisschen auf dem Schlauch.

Kann ein Muttersprachler weiterhelfen?
 
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