N.
1 Philos. Einbildungskraft f f.
2 Imagination f f; Vorstellungsvermögen n n; Vorstellungskraft f f; Fantasie f f.

想像力

うぞう・りょく2sōzō·ryoku3

N.
1 Philos. Einbildungskraft f f.
2 Imagination f f; Vorstellungsvermögen n n; Vorstellungskraft f f; Fantasie f f.
Kommentare

vis imaginativa


ひとつ特筆しておくべき事実としては、カントの「構想力」がいわゆる「空想」や「想像」とは区別されるという事実が挙げられる。Auch daher wäre es entzerrend, wenn man 想像力, das sich stets auf Imaginationstheorien bezieht, die sich von Kants Theoretisierung der Einbildungskraft absetzen, nicht mit einem insbesondere an Kant denken lassenden Begriff (Einbildungskraft) übersetze, sondern stattdessen mit Imagination, also dem Begriff, der bei diesen Imaginationstheoretikern verwendet wird (z.B. Sartre und Bachelard), auch in den dt.schen Übersetzungen ihrer Schriften.


Es geht also darum, dass der bei {Philos.} vermerkte Übersetzungsvorschlag, in ›Imagination‹ umgewandelt werden möge. Auch Imagination ist ein {Philos.} Begriff, der, im philosophischen Diskurs (auf dessen speziellere Auffassungsart eines Wortes der Tag ja wohl gerade verweisen soll) dt.scher Sprache (dieser Zusatz ist deshalb wichtig, weil für auf Engisch und Französisch Denkende alles unterschiedslos imagination ist) jedoch gerade eine Differenz zu Einbildungskraft markiert. Zumindest im philosophischen


Diskurs dt.scher Sprache. In diesem sind Auffassungen über die Einbildungskraft, insbesondere der Kants, derart präsent, dass das, was dem nicht entspricht, kaum mehr als Einbildungskraft angesehen wird. Die Differenz von Einbildungskraft und Imagination im Dt.schen mag sich so gesehen vielleicht auch durch eine Art Monopolisierung der Einbildungskraft durch dt.sche Theorie erklären lassen: »Wir machen harte (richtige) Einbildungskraft, jenseits des Rheins gibt es dann noch verträumte Imagination.«


Das spricht zwar keiner so platt aus. Die Tatsache, dass das historische Wörterbuch der Philosophie, weder unter Imagination noch Einbildungskraft (ja, das sind zwei getrennte Einträge!), auch nur einen einzigen Franzosen aufführt – obwohl sogar Herbert Marcuse auffgeführt wird! – und japanische Lexika, Aufsätze und Monographien zum entsprechenden Thema Sartre als Wende der Imaginationstheorie unterstreichen und ausführlichst thematisieren, spricht dafür, dass man von dt.scher Seite aus tatsächlich so platt


dachte oder zumindest andere Gründe hatte, dass man der Imaginationstheorie französischer Provenienz keine Aufmerksamtkeit schenkte (wirklich geändert hat sich das eigentlich erst mit Waldenfels.). Wie ersichtlich ist dem Wort Imagination, über konzeptuelle Differenzen hinaus, allerlei eingeschrieben, philosophische Kämpfe, Identitäten nationaler Philosophien etc. Eine Identifizierung von 想像力 und 構想力, die das Japanische wie das Dt.sche voneinander trennen, insbesondere im philosophischen Diskurs, ist daher


absolut nicht empfehlenswert.


「Fachspezifisch wird oft unterschieden zwischen Phantasie als unkontrolliert ausufernder Vorstellungstätigkeit (vgl. HWbPh 7, 516-535), Imagination als Entwurf einer Bilderwelt (vgl. HWbPh 4, 217—220) und Einbildungskraft als Seelenvermögen der Vergegenwärtigung von Abwesendem (vgl. HWbPh 2, 346-358, sowie Dürbeck).」