支那

4Shina1

N.
Ländern.  China (n) (n) (von der Mitte der Edo-Zeit bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs gebräuchliche Bezeichnung; Chūgoku中国).

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Ist das nicht veraltet/ obsolet? Laut Daijirin gebräuchlich von der Edo-Zeit bis Ende WK II (Ishihara Shintarou verwendet es auch heute noch, weshalb ihm von Rassissmus vorgeworfen wird)

Pluie (17.12.2012)

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In "gebräuchlich" fehlt das "u"...

anonymous (11.01.2013)

Wieder einmal ein Wort, dass wirklich eine Anmerkung benötigt, da es in vielerlei Hinsicht problematisch ist. Rechte behaupten oft, es sei nicht diskriminierend (eine typische Behauptung, die sich, oft ohne weiter begründet zu werden, in vielen 嫌中本 auffinden lässt), andere wiederum, wie z.B. Japaner, die sich nicht für den armseligen Versuch entscheiden, ihrem Leben durch Hass gegenüber China eine Bedeutung zu geben, sagen, dass dieses Wort nur Leute benutzen, die man hierzulande als Nazis bezeichnet. Grund dafür sei, dass die Liebhaber dieses Wortes die Tatsache ignorieren, dass dieses Wort, insbesondere in der Propaganda der Kriegszeit, dafür fungierte, China herabzusetzen – darin die Kontinuität zu den 嫌中本 der Gegenwart und die Geschichtsvergessenheit der Liebhaber dieses Wortes. Allein mit einer kritischen Diskursanalyse zu diesem Wort könnte man sicherlich ein ganzes Buch befüllen – hier reicht jedoch vielleicht der Hinweis auf den Ursprung dieser Geschichte der Abwertung Chinas durch den Terminus 「支那」. Facius beginnt mit dem 『東照社縁起』(1636): »Die Entstehungsgeschichte [also die Schrift 『東照社縁起』] untermauert diesen Anspruch sprachlich. Gleich zu Beginn beschreibt sie Japan als Land, das bis auf die Anfänge des Kosmos selbst zurückgeht. »Aus diesem Grund«, so folgert sie dann, »ist Japan das Land der Götter (shinkoku). Auf zehntausende göttliche Zeitalter folgten abertausende Generationen von Kaisern […]. Bis heute gab es keine Ablösung der Dynastie (ikaku sezu) und keine Unterbrechung der Linie der kaiserlichen Nachfahren. Gibt es in der ganzen Welt ein Land, das so gut regiert wird? Daher ist es wahrlich angemessen, Japan (nihon) als Wurzel (konpon), Indien und China (shina) aber als Äste und Blätter (shiyō) anzusehen.« Der konfuzianische Maßstab einer guten Regierung wird von den Verfassern so gedeutet, dass Japan ihm besser entspricht als China. Und selbst die Schriftzeichen spielen mit der Symbolik japanischer Überlegenheit. Der übliche Name für Japan, nihon, bedeutet »Ursprung der Sonne«, wobei das Zeichen für »Ursprung«, hon, mit dem zweiten Schriftzeichen des Wortes für »Wurzel« identisch ist. Für China wird das damals ungebräuchliche Wort shina verwendet. Das wird mit Schriftzeichen geschrieben, die ursprünglich bloß die Laute eines Sanskrit-Lehnwortes wiedergeben. Hier wird allerdings eine Variante des ersten Schriftzeichens shi im Wort für »Äste und Blätter« wiederaufgenommen, so dass der gebildete Betrachter die Identifikation Japans mit der Wurzel und Chinas mit den Ästen schon aus den Landesnamen ablesen konnte.« ー Michael Facius: »China Übersetzen: Globalisierung und chinesisches Wissen in Japan im 19. Jahrhundert«, Frankfurt am Main 2017, S. 46.

JPP (30.05.2020)