…ぞ

…zo0

satzbeendende Part.
japan. Gramm.  Partikel f f, um einer Aussage Nachdruck zu verleihen (in männlich rauer Sprechweise).

»Yallah«, »Wallah«; »schwöre digga«, »ohne Scheiß digga«. Z.B. hieran erkennt man ganz gut, worin (eine spezielle) konkrete Bereicherung von dem liegt, was die Linguistin Heike Wiese als »Kiezdeutsch« bezeichnet (»Kiezdeutsch ist ein deutscher Dialekt, der das Deutsche bereichert, indem es dem Spektrum der deutschen Varietäten ein neues, vitales Element hinzufügt.«). Am Beispiel 「ぞ」zeigt sich diese Bereicherung daran, dass man diesen Partikel nicht mehr kompliziert umschreiben muss, sondern einfach übersetzen kann. Merkmal des Kiezdeutschen ist nämlich die Bildung von Partikeln, die es so vorher im Deutschen nicht gab. Eine wahrliche Vielfalt an Partikeln erhielt so Einzug ins Deutsche, z.B. »lassma« oder »musstu«: »Bei lassma und musstu handelt es sich mittlerweile um Partikel, also um eine Wortart, die sich nicht flektieren lässt. Die Entstehung von Partikeln aus ursprünglich flektierbaren Wörtern ist ein ganz natürlicher Prozess, im Übrigen momentan auch sichtbar an glaubich, das in der gesprochenen Sprache mittlerweile gleichbedeutend mit vielleicht und nicht sicher verwendet wird: Morgen regnet es glaubich.Wobei der Prozess noch in vollem Gange ist, weswegen glaubich noch nicht am Anfang des Satzes stehen kann. Auch unsere Höflichkeitsformel bitte geht auf denselben Prozess zurück, welches aus dem Verb bitten abgeleitet werden kann. Die Partikel trägt nicht mehr die Information 1. Person Singular und kann deswegen personenunabhängig verwendet werden.« Yallah, schwöre digga sind halt auch einfach Partikel (ich denke die schwanken zwischen Modalpartikel und Interjektion), die sich hier als Übersetzung deshalb anbieten, weil sowohl grammatische Funktion als auch die männlich raue Sprechweise übertragen kann. Kritiker mögen hier anmerken, dass damit aber nur ein spezifischer Ethnolekt bedient wird – ich kann dazu nur sagen, dass das nicht stimmt: Ich wohne gegenüber einer Schule in Berlin und höre täglich auch zahlreiche Kartoffelkinder »yallah« und »schwöre digga« sagen. Außerdem benutzen das nicht nur Kartoffelkinder, sondern auch viele erwachsene Kartoffeln – nicht nur im Hip Hop, sondern auf der Straße, im Späti, halt im Leben, schwöre digga man, ohne scheiß. Und damit ist es mehr als ein Ethnolekt, es ist integraler Bestandteil der Deutschen Sprache.

JPP (01.06.2020)

WAS SOLL DENN DAS - Juppi? "Waw" - Hundegebell ?!

anonymous (23.04.2023)