"Frohes neues Jahr!" dürfte üblicher sein, bei Einträgen wie 明けまして wird das auch so übersetzt.
anonymous (29.12.2013)
Nein, "ein gutes neues Jahr" ist ueblicher. Der Grund ist relativ simpel. Oft schreibt man: "Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr", womit eine Wiederholung von "froh" vermieden wird. Stehe sollte bei beiden Eintraegen: „Ein schönes neues Jahr“, „Ein frohes neues Jahr“ oder „Ein gutes neues Jahr“.
anonymous (29.12.2013)
Das mit der Wiederholung ist an sich ein guter Grund, allerdings heißt die Wendung hier nicht メリクリあけおめ oder ähnlich, bei der Übersetzung ins Deutsche kann die Wiederholung hier also nicht auftreten. Einfach überall gleich alle drei Wendungen anzugeben, halte ich für eine gute Lösung, auch wenn sie etwas lang ist.
anonymous (29.12.2013)
Auf jeden Fall sollte es mit 'ein' stehen, denn dies ist die hoefliche Variante.
anonymous (30.12.2013)
Bei einem Ausruf (also wenn diese Wendung allein schon den ganzen "Satz" ausmacht, wie in diesem Fall, "Frohes neues Jahr!") kann man das "ein" weglassen. Das "ein" ist aber dringend anzuraten, wenn die Wendung in etwas mehr eingebettet ist, etwa so: "Allen, die bei Wadoku mitwirken, ein frohes neues Jahr!"
So oder so ist es aber wichtig(er), dass die deutschen Übersetzungen NICHT Unterschiede suggerieren, die es so im Japanischen nicht gibt. Aus einem "frohen" Jahr sollte kein "gutes", "schönes", "glückliches" oder sonstwie geartetes Jahr werden, nur weil es mal mit 御目出度う und dann mal mit oder ohne ございます oder in Kanji, Kana oder sonstwie geschrieben steht.
anonymous (30.12.2013)
Ausruf? Sicher nicht! Wenn schon, dann Grußformel. Da sie mit ございます endet, ist eine entsprechende hoefliche Formulierung angebracht, also: Ein gutes neues Jahr. "Gluecklich" hast du vorgeschlagen, um es gleich wieder zu verwerfen."Froh" oder "schoen" wuerde ich persoenlich lieber vermeiden.
anonymous (30.12.2013)
Unterschiede unter den gängigen jp. Formulierungen sehe ich nur graduell darin, ob sie ausformuliert sind und wie formell sie ist (mit od. ohne Kanji): 明けまして。明けましておめでとう。明けましておめでとうございます。Die kürzeren Formen kann man als elliptische Varianten der ausformulierten Form ansehen. Diesen Unterschied gibt es auch im Dt.: Ich wünsche Ihnen ein gutes neues Jahr! Ihnen ein gutes neues Jahr! ein gutes neues Jahr usw. Wie (gut, froh, glücklich, gesund usw.) das "neue Jahr" ausgeschmückt wird, scheint im Dt. immer individueller zu werden (was auch für Weihnachtswünsche gilt). Es gibt ja auch solche Formulierungen wie "Für das kommende Jahr wünschen wir Ihnen Glück, Erfolg und Gesundheit" usw. Bis auf den graduellen Unterschied in der "Formellhaftigkeit" fehlt diese Art von Flexibilität den jp. Phraseologismen, so dass sich dort die Frage gar nicht stellt, ob und wie das "neue Jahr" attribuiert wird.
anonymous (30.12.2013)
Das sehe ich ziemlich genauso. Nun, denke ich, muss man sich einfach mal einen unbedarften Anwender vorstellen. Dieser Anwender hat nahezu keine Ahnung von Japanisch, weiß aber, dass Wadoku ein Wörterbuch ist, das ihm beim Übersetzen von Japanisch nach Deutsch behilflich ist. Also gibt er oben im Suchfeld die Zeichenfolge 明けまして ein, wie er sie vielleicht gerade aus einer E-Mail kopiert hat. (Das könnte in zwei Tagen ziemlich genau so passieren.) Anschließend bewundert er die Ergebnisse und sieht, dass drei gleich anfangende japanische Wendungen zweimal mit "Frohes neues Jahr!" und einmal mit "Gutes neues Jahr!" übersetzt werden. Nach einigem Vergleichen kommt er dann zu zwei Schlüssen: Erstens, 明けまして ist nur eine Kurzform für die anderen beiden Wendungen. Zweitens, 御目出度う und おめでとうございます machen zumindest in diesen Wendungen den Unterschied zwischen "froh" und "gut". Der erste Schluss ist in Ordnung, der zweite wird zwar nahegelegt, ist aber falsch. Und damit dieser falsche Schluss eben nicht nahegelegt wird, muss die Übersetzung immer gleich lauten. (Dass der Anwender sich dann wundert, warum gleich drei verschiedene Wendungen immer nur "Frohes neues Jahr!" wünschen, ist hier egal, denn der Anwender muss nicht aus dem Japanischen auswählen. Wadoku übersetzt ja auch nicht vom Deutschen ins Japanische!)
anonymous (30.12.2013)
Ein "unbedarfter Anwender", der "nahezu keine Ahnung von Japanisch" hat, aber trotzdem eine E-Mail auf Japanisch erhaelt, wird damit zufrieden sein, ueberhaupt eine Uebersetzung zu finden. Abgesehen davon, wird in einer E-Mail sicher nicht nur 明けまして stehen, das allenfalls muendlich unter Freunden gebraucht wird, aber nicht schriftlich. Ausserdem wird sich der "unbedarfte Anwender" (allerdings nicht nur dieser) ueber die inkonsequente Notation des Wadoku wundern. Einmal おめでとう mit Kanji und einmal ohne, und wird sich vielleicht fragen, was er mit 御芽出度う oder お目出度う machen soll, das vielleicht in seiner E-Mail verwendet wird. Dies setzt zwar schon etwas mehr Kenntnisse voraus, aber es waere trotzdem schoen, wenn Wadoku eine Loesung fuer alternative Schreibweisen finden koennte. Soweit zum japanischen Ausdruck. Nun zum Deutschen. Es wuerde mich sehr interessieren, wie du den Unterschied zwischen "froh" und "gut" erklaerst. Kannst du das mal versuchen? Ausserdem halte ich die letzte Bemerkung fuer eine fatale Kapitulation vor vermeintlichen Schwierigkeiten. Der Anwender sollte erkennen, wie umgangssprachlich bzw. wie hoeflich ein japanischer Ausdruck ist. Ich sehe keinen Grund, weshalb man ihm, selbst wenn er "unbedarft" ist, diese Information vorenthalten soll.
anonymous (31.12.2013)
Benutzerfreundlich wären die Angaben über den Grad der Formellhaftigkeit der jp. Ausdrücke (z.B. [+/- mündlich, vertraut, formell usw.]), wobei 明けまして。wohl eine Sonderstellung unter ihnen einnimmt. Dies halte ich für hilfreich, da diese Datenbank primär für Deutschsprachige/NIchtjapaner konzipiert ist (damit scheiden wohl Anwender ohne Deutschkenntnisse aus). Die Antwort, ob und welche adjektivischen Attribute zu "neues Jahr" verwendet werden sollen, ist ja nicht direkt aus den jp. Ausdrücken ableitbar, weil sie sehr "starr" sind. Man kann mehrere Alternativen als dt. Übersetzungen anbieten. Ob man sogar auch Anwender mit berücksichtigen müsste, die nicht wissen, ob Attribute überhaupt in irgendeinem Zusammenhang mit -ござい・ます, weiß ich nicht. Wen unter den potenziellen Anwender wollen die Organisatoren als eigentliche Zielgruppe in erster Linie ansprechen?
anonymous (31.12.2013)
Warum erhalten die gleichlautenden und -bedeutenden Einträge für "Neujahrsgrüße" eingene Einträge? Heterografische Einträge werden doch sonst zusammengefasst und dabei mögliche Zusammenhänge zwischen der Stilistik/Formelhaftigkeit, der Verwendungshäufigkeit und dem Einsatz von Kanji in der Regel nicht berücksichtigtigt.
anonymous (31.12.2013)
Das mit der inkonsequenten Schreibung auf der japanischen Seite sehe ich auch so, vielleicht gibt es dazu irgendwann eine Lösung. (Das ist aber eine andere Baustelle.) Zum Thema: Wenn ich das richtig sehe, steht da im Japanischen dreimal die gleiche Wendung, um ein und dasselbe auszudrücken, nur eben mehr oder weniger höflich/umgangssprachlich. Also wäre es aus meiner Sicht folgerichtig, wenn es bei den deutschen Übersetzungen genauso aussehen würde. Bei Wendungen wie ありがとう bzw. ありがとうございます kann der Unterschied in der Höflichkeit durch unterschiedliche Wendungen im Deutschen dargestellt werden. (Das wird hier auch so gemacht, einfach mal nach ありがとう suchen.) Bei 明けましておめでとうございます funktioniert das allerdings nicht, zumindest ist "Gutes neues Jahr!" nach meinem Verständnis nicht höflicher als "Frohes neues Jahr!". Was man also bestenfalls machen könnte, wäre, die Wendung mit ございます als höflicher/gehobener/etc. zu markieren. Ein "froh" statt eines "gut" zu verwenden, gibt aber höchstens eine Nuance wieder, die es mangels Flexibilität des Japanischen an der Stelle so nicht gibt. Um also auf die Frage von vorhin einzugehen: Ich sehe hier keinen Unterschied zwischen "froh" und "gut", der groß genug wäre, um die Unterschiedlichkeit zwischen den Varianten mit und ohne ございます auszudrücken. Ich denke auch nicht, dass der Anwender erkennen können muss, wie umgangssprachlich oder höflich ein japanischer Ausdruck ist, ganz im Gegenteil: Der Anwender benutzt ja gerade deshalb Wadoku, weil er den Unterschied (noch) nicht kennt.
anonymous (31.12.2013)
Die Frage hinsichtlich der graduellen Formelhaftigkeit ist eine ganz andere als die Frage nach der adjektivischen Attribuierung, so dass die Frage, ob in diesem Kontext "froh" besser sei als "gut" oder umgekehrt letztlich so nicht zu beantworten wäre. Ich persönlich bin aber nicht der Meinung, dass man über etwas Fremdes (Honorativ, Genera oder was auch immer), was man in seiner eigenen Sprache nicht auszudrücken vermag, nicht wissen müsse. Diese Art von Informationen würden eigentlich umso relevanter, wenn mehr Anwender, die "den Unterschied (noch) nicht kennen" diese Datenbank nutzen sollen. Dass das zusätzliche Wissen bei der Übersetzung von Neujahrsgrüßen nicht direkt taugt, macht das Wissen selbst ja nicht überflüssig.
anonymous (31.12.2013)
Da wohl alles, was gesagt werden muss, gesagt worden sein dürfte, wünsche ich euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr 2014!
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