元気にしている。

げんきにしている。Genki ni shite iru.

Bsp. Es geht mir gut.

wohlauf/bei guter Gesundheit sein Muss nicht die 1. Person sein

anonymous (26.11.2015)

  ✔  

Genki ni shite_iru.

anonymous (26.11.2015)

Doch, das ist 1. Person.

anonymous (26.11.2015)

Wenn die Äußerung als interrogativ gedeutet wird (die Intonation wird ja nicht verschriftlicht), gilt das schon mal nicht. Als Antwort auf die Frage, Aさん元気にしてる?, muss die Bestätigung auf die 3. Person (うん、元気にしてるJa, er/sie/sie [Plural] ist/sind wohlauf.). Es hängt primär davon ab, welche Infos der unmittelbare Kommunikationspartner bereits weiß. Zudem kann man auch nicht pauschal davon ausgehen, dass es sich stets nur um die 1. Person, Singular handelt, wenn kein entsprechend.es Pronomen steht 僕/当方は元気にしています。, so dass die Weglassbarkeit des Pronomens allein keine sichere Indiz fürs Vorliegen der 1. Person ist. Im Jp. hängt das jeweilige produktionsgrammatische Ergebnis sehr stark von der in der konkreten Kommunikationssituation vorliegenden Infos für den Hörer/Leser ab. Für den Sprecher/Schreiber ist naturgemäß immer klar, was er mit seiner Äußerung meint, für den Hörer/Leser aber nicht.

anonymous (26.11.2015)

Du schreibst: "Für den Sprecher/Schreiber ist naturgemäß immer klar, was er mit seiner Äußerung meint, für den Hörer/Leser aber nicht." In diesem Fall (d.h. bei deinem Satz, den du geschrieben hast!) bezeifle ich, dass dem Schreiber klar ist, was er sagt." Der Sprecher/Schreiber bietet nämlich immer so viel Information, dass auch dem Hörer klar ist, was er meint, ansonsten würde ja keine Kommunikation zustande kommen oder eine Rückfrage würde sich aufdrängen. Hier steht kein Pronomen und es ist auch nicht erkennbar, dass dies die Antwort auf eine Frage ist, so dass jeder Muttersprachler das als Aussage der ersten Person versteht. Es besteht also kein Anlass, "Es geht mir gut." durch etwas anderes zu ersetzen. Dein Beispiel müsste eigentlich Aさん(は)元気にしてるの/かしら/でしょうか oder ähnlich heissen. Hier ist das Subjekt in der Frage explizit genannt, so dass es in der Antwort weggelassen werden kann, die dann selbstverständlich mit "er usw." übersetzt werden muss. Sollen andere Kontexte berücksichtigt werden, müsste man das in 1. Es geht mir gut. und 2. Es geht X gut. aufteilen.

anonymous (27.11.2015)

Der Sprecher/Schreiber nimmt zunächst an, dass er dem Empfänger der Nachricht ausreichend Infos erteilt, damit dieser ihn so versteht, wie er es meint. Ob der Vorgang auch für den Empfänger genauso zufriedenstellend ausfällt, ist eine völlig andere Frage. "Hier steht kein Pronomen und es ist auch nicht erkennbar, dass dies die Antwort auf eine Frage ist, so dass jeder Muttersprachler das als Aussage der ersten Person versteht." ist ja keine grammatische Regel, sondern eine pragmatische Auslegungsstrategie für die Perzeption. Und dass "es [...] auch nicht erkennbar [ist], dass dies die Antwort auf eine Frage ist" ist ja das Problem hier. Keiner weiß genau, in welchem Kontext diese Äußerung eingebettet ist. Rein grammatisch haben wir keine konkrete Handhabe, so dass wir als Hörer/Leser pragmatisch annehmen müssen, da der Sprecher/Schreiber ja nicht greifbar ist. Und ob die Leser/Hörer mit ihrer Auslegungsstrategie tatsächlich im Sinne des Sprechers/Schreibers richtig liegen, weiß auch keiner. Das nehmen wir eben letztlich nur an. Und bei isolierten Einzelsätzen haben wir nun mal keinen weiteren Kontext. Was den Fragesatz betrifft, kann man auch allein durch die steigende Intonation hinkriegen: Aさん、元気にしてる?Wir müssen eine klare Übereinkunft darüber haben, ob wir, wenn wir Beispielsätze in Isolation erstellen, die angenommene Kommunikationssituation eher aus der Perspektive des Produzierenden (Sprecher/Schreiber) oder aus der des Wahrnehmenden (Hörer/Leser) beschreiben und ob wir eher eine schriftliche Kommunikation oder eine mündliche als Kontext nehmen. Die Produktionsgrammatik und die Perzeptionsgrammatik sind nicht deckungsgleich, was für das Jp. in einem besonderen Maße gilt, da unter anderem die Frage nach der Thema-Rhema-Struktur und die pragmatischen Annahmen die Formen von Sätzen sehr sehr stark beeinflussen. Manchmal viel stärker, als es einem lieb ist. Was die Auslegungsvariante 2 betrifft, gibt es dafür das Indefinitpronomen "man", also "Es geht einem X gut."

anonymous (27.11.2015)

Die Frage ist, wieviele hypothetische Kontexte du annehmen willst und was das dem Benutzer von Wadoku nützt. Je nach Kontext kann 元気にしている auch heissen: "Er ist tot.", kann aber trotzdem mit "Es geht ihm gut." übersetzt werden.

anonymous (28.11.2015)

Ich sage nur, dass wer wohlauf ist, in dieser isolierten Form grammatisch nicht zu bestimmen ist (nicht notwendigerweise die 1. Person/Singular, Plural), da einer die Behauptung aufstellte, dass dies eindeutig sei ("Doch, das ist 1. Person."). Nicht mehr und nicht weniger.

anonymous (28.11.2015)

Was die Anzahl der Hypothesen betrifft, benötigt einer, der Unbekanntes als solches offen lässt, wohl weniger Annahmen als einer, der Unbekanntes aus welchen Gründen auch immer als bekannt voraussetzt.

anonymous (28.11.2015)

Jemand, der Unbekanntes offen lässt, verzichtet auf jegliche Hypothese und kann sich daher nur eingeschränkt zu diesem Problem äussern. Die Frage ist, ob das angeblich Unbekannte wirklich unbekannt ist.

anonymous (28.11.2015)

Aus dem Satz in Isolation kann man gar nicht wissen, was bekannt ist und was nicht. Um zu behaupten, dass es sich hier um die 1. Person handelt und nur um diese muss man Infos haben. So wissen wir nur, dass der Sprecher etwas als bekannt voraussetzt, aber was kann man so nicht wissen.

anonymous (28.11.2015)

Ich denke, du verwechselst/ihr verwechselt etwas. Würde der Eintrag 元気にしている lauten, dass müsste ihm Feld Deutsch z.B. 'jmdm. geht es gut' oder 'gut gehen/gesund sein' stehen. Der Eintrag lautet aber: 元気にしている。 und ist explizit als Beispiel gekennzeichnet, d.h. als Aussage eines Sprechers zu verstehen. Im Japanischen kann das, was bekannt ist, bzw. das, was der Sprecher als bekannt voraussetzt, weggelassen werden. In diesem Fall ist die einfachste Annahme, dass der Sprecher 僕は/私は weggelassen hat und daher mit 元気にしている。 zu erkennen gibt, dass es ihm gut geht. Er hat 僕は/私は weggelassen, weil er vernünftigerweise annehmen kann, dass dies dem Leser/Hörer klar ist, und der Leser/Hörer ihm dies vernünftigerweise auch unterstellen wird. Das ist der Kontext, in dem dieser Beispielsatz zu verstehen ist, und das (um deine Worte zu verwenden) reicht als Info aus, um zu wissen, dass es sich hier um die 1.Person handelt. Wäre dem nicht so, würde er also von einer dritten Person sprechen, dann müsste das in diesem Beispielsatz explizit gesagt werden. Die Aussage, dass das ein Satz in Isolation sei und man daher gar nicht wissen könne, was bekannt ist und was nicht, verstehe ich eher als Hilferuf nach einem expliziten Kontext, der aber im Japanischen eben implizit vorausgesetzt wird. Insofern kann das "isolierte" Beispiel 元気にしている。 nur 'Es geht mir gut' heissen.

anonymous (29.11.2015)

Nein, man kann genauso gut von der Annahme ausgehen, dass ein vollständiger jp. Satz in Isolation ohne jeden näheren Kontext vorliegt Man kann genauso gut indefinit angeben: "Man ist wohlauf/ist bei guter Gesundheit. Es geht einem gut". Dass die einfachste Annahme, dass der Sprecher/Schreiber sich selbst meint, ist aber nicht die "einzig mögliche". Denn auch die 2. und 3. Person können ja weggelassen werden, wenn der Sprecher/Schreiber diese Infos als bekannt voraussetzt. Stehen müssen sie, nicht etwa pauschal weil es sich um die 2. oder 3. Person handelt (das wäre eine rein grammatische von der Thema/Rhema-Gliederung völlig unabhängige Regel), sondern weil sie nicht aus welchen Gründen auch immer in einem gegebenen Kontext nicht als bekannt vorausgesetzt werden können oder mit den anderen Personen kontrastiert werden müssen, das gilt aber auch für die 1. Person gilt. Auf die pragmatisch einfachste Annahme, dass der Sprecher wohl über sich selbst spricht, greift man ja gerade deshalb zurück, weil man in isolierten Sätzen keinen weiteren Kontext hat, aus dem man eindeutig identifizieren kann, wer gemeint ist. Aber diese Annahme ist nicht die einzig mögliche unter Ausschluss aller anderen Möglichkeiten.

anonymous (29.11.2015)

Ich denke, du machst dir das Verstehen dieses Satzes unnötig schwer, indem du auf jeden "näheren Kontext" (Wobei ich nicht genau verstehe, was du damit meinst. Unklar ist mir auch, wie du "vollständig" verstehst.) verzichtest, um alle möglichen Varianten zu berücksichtigen, für die du aber, wie du selbst zugestehst, keine Gründe angeben kannst.

anonymous (29.11.2015)

Mögliche pragmatische situative Kontexte, die letzten Endes eindeutig bestimmen können, wer in der jeweiligen Situation gemeint ist. Worauf soll ich denn verzichten? Im Gegenteil, ich glaube, ich bin flexibler, als einer, der nur eine einzige Möglichkeit - so naheliegend diese einem erscheinen mag .- als wahr voraussetzt und alles andere kategorisch ausschließt, was der Sprecher wie die eine Möglichkeit als bekannt voraussetzen kann. Im Grunde ist das letztlich nur ein Unterschied in der Betonung der Perspektive: Ich versuche die Perzeptionsgrammtik stärker zu berücksichtigen als dies gewöhnlich der Fall ist (die Grammatikbeschreibung nimmt in vielen Sprachen traditionell fast ausschließlich eine produktionsgrammatische Position ein). Vielleicht ist das deshalb für dich gewöhnungsbedürftig.

anonymous (29.11.2015)

Nur noch eine, vielleicht letzte Bemerkung: Ich setze nicht eine einzige Möglichkeit als wahr voraus und schliesse daher auch nicht alles andere "kategorisch" aus. Ich habe von der "einfachsten Annahme" gesprochen, unter der der Satz nur 'Es geht mir gut' heissen kann, habe aber andere Annahmen nicht ausgeschlossen. Wir müssen daher nicht darüber diskutieren, wer nun flexibler sei.

anonymous (29.11.2015)

Damit beziehe ich mich auf "Doch, das ist 1. Person." (26.11.),"Insofern kann das "isolierte" Beispiel 元気にしている。 nur 'Es geht mir gut' heissen." (29.11.) und einige andere Stellen, an denen behauptet wird, dass im den betreffenden Satz explizit die 1. Person gemeint sei. Wenn du es nicht gewesen bist, dann gibt es noch einen Dritten. Ich bin es jedenfalls nicht.

anonymous (29.11.2015)