wow, ihr seid wirklich klasse - vielen dank für die erklärungen, niremori.
interessant (auch sprachlich), dass es im japanischen gar nicht so einfach scheint, ein gängiges pendant zum deutschen ('rösterei') und englischen begriff ('roastery') zu finden bzw. dass hier viel mehr präszisierungsmögichkeiten bestehen.
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eventuell hilft es, kurz den laden und deren inhaber zu beschreiben: beide inhaber kommen aus der gastronomie und hatten davor ein café, das auch für seine hausgemachten kekse bekannt war. sie eröffnen nun ein ladengeschäft, in dem (mit einem professionellen röster/röstmaschine) kaffee geröstet wird, zusätzlich werden dort auch wieder kekse gebacken - beides wird im verkaufsraum vertrieben (der kaffee ungemahlen oder gemahlen in vakuumierten beuteln, die kekse können nach belieben aud keksgläsern zusammengestellt werden und werden anschließend in einer papiertüte verpackt). man kann auch dort einen kaffee zum dort trinken oder mitnehmen bestellen (und auch einen teller kekse) und es gibt einen einzelnen tisch, an den man sich bei bedarf setzen kann, aber der laden verfolgt kein gastronomiekonzept (im sinne einer lokalität, in der leute über längere zeit sitzen und speisen/getränke konsumieren) sondern versteht sich mehr als ladengeschäft, in dem waren verkauft werden. beide legen großen wert auf qualität und verstehen viel von ihrem handwerk (kaffee, kaffeeröstung, kekse backen), sind aber gleichzeitig sehr entspannt und bodenständig und keine abgehobenen nerds, die kein chichi um ihre produkte machen sondern ohne großes aufheben 1a kaffee und kekse produzieren wollen. entsprechend ist der laden auch schlicht, fast spartanisch eingerichtet und hat fast etwas von einer werkstatt.
der laden soll die nüchtern-beschreibende unterschrift 'rösterei & kekse' in drei sprachen erhalten: deutsch (deutsches geschäft), englisch (universale weltsprache, die die meisten berlinbesucher sprechen) und japanisch (die meisten abnehmer für kaffees im premiumsegent kommen aus japan, zudem haben viele zubereitungsutensilien der sog.
third wave of coffee ihren ursprung dort). der kaffee ist zwar erste kajüte, doch wird bewusst auf elitär-prätentiöse premium-super-duper-kaffee beschreibungen verzichtet.
im deutschen und englischen habe ich ein gutes gefühl für die sprache, japanisch spreche ich leider nicht - dennoch möchte ich gerne eine lösung zu finden, die dem deutschen/englischen begriff von der semantik her entspricht und gleichzeitig die japanische sprachkultur berücksichtigt (die lexikonübersetzung 焙煎工場 wäre hier wohl eher plump/unpräzise gewesen (da man hier eher eine fabrik vermutet hätte, richtig?)), daher bin ich froh, hier im forum nachgefragt zu haben und so fundierte hilfe zu erhalten).
dein vorschlag 焙煎屋 (rösten + geschäft) fühlt sich für mich richtig an - schlicht und trotzdem präzise. gut auch zu wissen, dass 'kaffee' wie im deutschen/englischen nicht nötig ist, um zu verstehen/schlusszufolgern, dass es eine
kaffeerösterei ist.
自家焙煎屋 würde noch etwas mehr information beinhalten, in dem ausgesagt wird, dass der kaffee in-house / intern geröstet wird, richtig? scheint euch das entscheidend, um zu verstehen, dass der kaffee an ort und stelle (hausintern) geröstet wird?
kurzversion
焙煎屋 (aussprache: 'baisenya'?) wäre also vermutlich am nähesten an 'rösterei' ('rösten' + 'geschäft') statt ('rösten' + 'fabrik')
自家焙煎屋 (aussprache: 'jikabaisenya'?) würde etwas in richtung 'in-house-rösterei' (im sinne eines geschäftes, in dem der kaffee auch geröstet und nicht von extern eingekauft wird) bedeuten
scheint euch der zusatz 自家 inhaltlich entscheidend oder würde man bei 焙煎屋 auch bereits vermuten, dass in dem geschäft selbst / hausintern geröstet wird?
ich danke euch nochmals sehr im voraus - und würde euch gerne auf einen kaffee einladen, wenn der laden im februar eröffnet (ich schicke dazu noch eine direktnachricht an euch).