特権意識

けん・いしきtokken·ishiki5

N.
Anspruchshaltung f f; Anspruchsdenken n n; Privilegiendenken n n; Privilegienbewusstsein n n.

Wieso nicht einfach wörtlich als »Privilegienbewusstsein«?

anonymous (06.10.2019)

Frühe Belege des Wortes findet man vor allem in den Texten marxistischer Theoretiker. Hier ein Beispiel von 向坂逸郎, aus dem Jahr 1946 (初出): 「その構成員の大部分は、近代的知識階級に所属する。したがって、一方においては、無所有なる勤労者的な社会的性質をもつとともに、他方においては、特殊行政機構に精通する特殊技能者なる特権意識をもつ所有者的性格を保有している。」oder 「それは資本主義自身の発展が、一方において知識の普及をつうじて官僚の特殊技能によるギルド意識を破砕するとともに、近代プロレタリアートの運動を発達させ、これによってこの特権意識の面皮をはぎ、その俸給生活者たる側面を露出させたことであった。」。Der Text heißt 『歴史的法則について-社会革命の展望-』ist im Buch 『日本革命と社会党』zu finden. Die Japanologin Simone Müller, die v.a. zu japanischen Intellektuellendiskursen forscht, verwendet in Übersetzungen von Texten 向坂逸郎 den Begriff ›Privilegienbewusstsein‹, siehe Müller, Simone (2016). Zerrissenes Bewusstsein : der Intellektuellendiskurs im modernen Japan. Berlin/Boston: De Gruyter, S. 254.

JPP (06.10.2019)

Im 知恵蔵、also einen 現代用語事典, findet sich unter dem Lemma »WASP« folgender Satz: 「WASPによる支配構造は揺らぎつつあるが、その誇りと特権意識は今なお健在である。」– auch in Bezug auf dieses aktuellere Verwendungsbeispiel scheint mir ›Anspruchshaltung‹ bzw. ›Anspruchsdenken‹ nur sehr ungenau zu sein, denn geht es hier ja nicht um das Einfordern von irgendwelchen unbestimmten Ansprüchen, sondern um das knallharte Pochen auf Privilegien. ›Anspruchshaltung‹ bzw. ›Anspruchsdenken‹ sagt nicht aus, was für Ansprüche das denn nun überhaupt sein sollen, während bei ›Privilegienbewusstsein‹ hingegen sehr klar ist, worum es sich handelt.

anonymous (06.10.2019)