Untergeordnete Seiten
  • Wozu eine topologische Wende?

Versionen im Vergleich

Schlüssel

  • Diese Zeile wurde hinzugefügt.
  • Diese Zeile wurde entfernt.
  • Formatierung wurde geändert.

...

Hinter dem topischen Gedanken, steckt die Überzeugung dass weniger das "Sein" eine grundlegende Rolle in der Betrachtung von Phänomenen eine Rolle spielt, sondern eher das "Darin-Sein", also in dem Verhältnis der Einbeziehung als dem des Gegenüberstehens. Dieses "Darin-Sein" ist weniger eine mengentheoretische Zugehörigkeit im Sinne von "Menge A ist Submenge von Menge B", sondern eine Teilhabe an ein einem gemeinschaftlichen Prozess. Diese Prozess der Ko-Kreation, also der gemeinschaftlichen Erschaffung, ist ein zentraler Prozess des topischen Paradigmas. Ko-Koreationen Kreationen fanden und finden schon längst überall statt, wurden aber allzuhäufig auf die Leistungen einzelner reduziert. Die topologische Wende soll dafür sorgen, den Blick auf das Feld zu richten, in dem alle Beteiligten eines gemeinschaftlichen Prozesses miteinander verbunden sind. Dieses Feld und der Schöpfungsprozess darin ist es, dem sich diese toplogische Wende verschreibt. Die Diskussionen, was darunter nun genauer zu verstehen ist, sind im vollgen Gange, und versprechen erste Annäherungen auf eine einer gemeinsame Grundlage. Noch aber ist es zu früh, um eine endgültige Definition dieser topologischen Wende zu geben. Es bleibt daher spannend.

...

Wenn man sich fragt, welche konkreten Auswirkungen diese topologische Wende außerhalb der Philosophie hat, dann können schon jetzt konkrete einige Ansatzpunkte gezeigt werden. Z.B. ist man in der Medizin schon lange auf der Suche nach Modellen, mit denen man sich die nachgewiesenen Wirkungen alternativer Heilmethoden wie Homöopathie besser erklären kann. Oder in der systemtischen Familientherapie bleibt ungeklärt wie Stellvertreter in einer räumlichen Aufstellung authentische Gefühle der Familienangehörigen wahrnehmen können, ohne mit ihnen je gesprochen zu haben. Es ließen sich weiter Beispiele anführen, wo trotz allem technischen Fortschritt eine plausible Erklärung in einem integrativen Modell immer noch auf sich warten lässt. Hier kann die Wende in ein neues philosophisches Paradigma vielleicht Augen öffnen, mit denen sich sowohl anders beobachten wie auch beschreiben und erklären lässt. Auch hier bleibt es spannend, aus welchen anderen Anwendungsfeldern neue Impulse für die philosophische Forschung kommen werden.

...