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Aufstellungen sind räumliche Anordnungen von untereinander unbekannten Personen, die als Stellvertreter für eigene Familienmitglieder ausgewählt wurdenund aufgestellt werden. Diese Stellvertreter werden in einem Raum aufgestellt und erleben Stimmungen und Kräfte, die eigentlich nur im tatsächlichen Familiensystem spürbar sind.

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Eine Aufstellungstheorie muss zumindest prinzipiell erklären, wie es zu so einem (unerklärlichen) Phänomen kommen kann. Warum erzeugt allein die räumliche Aufstellung von Unbekannten , für diese eine ein soziales Feld, in dem sie Gefühle und Kräfte wahrnehmen, die sie eigentlich gar nicht kennen können?

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Da es sich bei einer Aufstellung um eine Situation handelt, in der mehrere Personen zusammenkommen und interagieren, ist zunächst einmal eine Wissenschaft dafür zuständig, die sich mit der Begegnung und Interaktion von mehreren Personen beschäftigt: der Soziologie.

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Wenn man innerhalb der Soziologie nach Theorien oder Modellen sucht, mit denen räumliche Aufstellungen erfasst werden können, dann stellt man zunächst fest: der Raum als sozialer Raum hat in der Soziologie erst in seit 2000 eine Renessaince erfahrenGeschichte der Soziologie keine große Beachtung gefunden. D.h. eigentlich war die gesamte Soziologie immer raumblind, man spricht sogar von der "Raumvergessenheit" der Soziologie.

Wie kommt es zur Raumvergessenheit der Soziologie?

Die Raumvergessenheit im allgemeinen ist ein grundlegendes Kennzeichen unser unserer modernen neuzeutlichen neuzeitlichen europäischen Philosophie im Westen, und Folge der wissenschaftlichen Trennung von Raum und Zeit. Denn die Trennung von Raum und Zeit, ebenso wie die von Geographie und Geschichte, Natur und Kultur war geradezu kennzeichnend für das Denken der neuzeitlichen Philosophie.753 Spätestens mit Descartes begann die mehr oder weniger bewusst vollzogene Trennung von Raum (res extensa) und dem denkenden, zeitlichen Ich (res cogitans). Bei Kant findet die Trennung von Raum und Zeit gerade seinen Höhepunkt, wenn er in seiner „transzendentalen Ästhetik" Raum und Zeit als die inneren Bedingungen der Möglichkeit von Erkenntnis formuliert.

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