Bitte mach nicht den typischen Fehler, die Bezeichnungen für die Bestandteile der Kanji durcheinanderzuschmeißen. Zur Klarstellung:
Signifikum: Der Bestandteil des Kanji, der einen groben Hinweis auf die Bedeutung gibt. Beispiel: 木 ki (Baum / Holz) in 板 ita (Holzlatte)
Phonetikum (das, was du in deinem Post meinst): Der Bestandteil des Kanji, der die Lesung angibt. 反 han in 板
... davon unabhänig ist das ...
Radikal: Der Bestandteil, der zur Einordung in traditionellen Wörterbüchern verwendet wird. Das ist üblicherweise das Signifikum (also genau *nicht* was du meinst), aber nicht immer.
Nun gibt es einen einfachen Grund, warum es keine endgültige Liste dieser Phonetika gibt. Fast jedes einfache (also nicht zusammengesetzte) Zeichen ist irgendwann in der 3000jährigen Geschichte der Kanji als Phonetikum verwendet worden. Genauso hat es aber genug Lautverschiebungen von Altchinesisch bis zum modernen Japanisch gegeben, dass die Methode, Lesungen nach Phonetika zu lernen, ziemlich unzuverlässig ist. Man setzt sich damit viel zu leicht in die Nesseln.
Beispiel: 専 sen 縛 baku / haku
Beim Japanischen kommt noch die Schwierigkeit hinzu, dass der Lautvorrat des Chinesischen von über 2000 Silben auf knapp hundert im Japanischen zusammengeschrumpft ist. Deswegen hast du dutzende Zeichen, die コウ oder ショウ gelesen werden, aber völlig unterschiedliche Phonetika aufweisen, weil die ursprüngliche chinesische Lesung nicht die gleiche war.
Es ist zwar sinnvoll, Kanji mit gleichen Phonetika und Lesungen auch zusammen zu lernen, man muss aber genausoviele Ausnahmen pauken. Das "Intermediate Kanji Book" hat dazu ein paar Übungen.
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